Gespräche vor Ort, Parteien, Verkehr
18. März 2013

Taxiposse hat ein Ende

Der neue Taxistandort an der Nordumgehung wird nur zögerlich angenommen. Bayerns viertgrößter Bahnhof verfügt aktuell über keinen Taxistandplatz an seinem Hauptausgang zum Pasinger Zentrum. Foto: Frieder Vogelsgesang

"Die Vernunft hat endlich gesiegt", freut sich Frieder Vogelsgesang, Fraktionssprecher der CSU im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing. SPD und Grüne haben heute im Rahmen einer Ortsbegehung dem auch von der FDP getragenen Vorschlag der CSU zugestimmt, an der Irmonherstraße vor dem Pasinger Bahnhof Standplätze einzurichten.

Zu Jahresbeginn hat die Taxi München eG Kritik an der beabsichtigten Verlagerung der Taxistandplätze vom Vorplatz des Pasinger Bahnhofs auf die neu eröffnete Nordumgehung Pasing geäußert. Während die CSU-Stadtratsfraktion am 4. Januar im Münchner Stadtrat beantragte, die Verlegung des Standplatzes auf die Nordumgehung aufzugeben, schlug die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing in der Sitzung am 8. Januar vor, am Ende der Irmonherstraße zumindest drei Stellplätze vorzusehen, so wie sie auch in vielen Planungsüberlegungen eingezeichnet sind, und darüber hinaus in Sichtweite weitere Nachrückplätze anzubieten. Die CSU scheiterte mit diesem Vorschlag gemeinsam mit der FDP mit 15 : 16 Stimmen an der Mehrheit von SPD und Grünen im BA. 

Die Proteste von Taxifahrern und Bürgern überrollte nahezu den Bezirksausschuss. Trotz weiterer Vorstöße der Taxifahrer, unterstützt von CSU und FDP, in den Sitzungen im Februar und März, blieben SPD und Grüne bei ihrer ablehnenden Haltung. Franz Kuhle, Vorstand der Taxi München eG, betonte in der Sitzung am 5. März, dass die Taxifahrer sich im Zuge der Planungen zwar gebeugt hätten, auf einen Stellplatz unmittelbar vor dem Südausgang zu verzichten, aber auf einen Standort an der Irmonherstraße habe man nie verzichten wollen. Dieser sei „die eleganteste Lösung, die schnell umgesetzt werden kann." Auf eine Rufsäule müsse hier aus Platzgründen ohnehin verzichtet werden, fügte er mit Bezug auf befürchtete Lärmbelästigungen der Anwohner an. Der Vorschlag der CSU, hier zumindest provisorisch Stellplätze vorzusehen, wurde weiterhin durch rot-grün abgelehnt und vertagt.  

Im Rahmen einer Baustellenbegehung mit Mitgliedern des Bezirksausschusses und Vertretern städtischer Dienststellen, erfolgte am Montag, den 18. März die überraschende Wende: Peter Geck vom Kreisverwaltungsreferat sprach das Thema der Taxistandplätze an, berichtete von unterschiedlichen Anträgen und Vorlagen und fragte nach der aktuellen Haltung des Bezirksausschusses. Romanus Scholz (Grüne) räumte ein, dass seine Fraktion sich die Situation nochmals angesehen und diskutiert habe und nun einem Standplatz an der Irmonherstraße zustimme. Dem schloss sich überraschend auch Richard Roth, Fraktionssprecher der SPD, im Namen seiner Fraktion an. Die Vertreter von CSU und FDP zeigten sich überrascht und erfreut. Gemeinsam gab man Peter Geck den Auftrag mit auf den Weg, möglichst bald vier Plätze an dem bereits im Januar von CSU und FDP vorgeschlagenen Standort einzurichten.  

"Der plötzliche Gesinnungswandel kam völlig überraschend. Wir haben über Wochen ohne sichtbaren Erfolg versucht, die Fraktionen von SPD und Grünen zu überzeugen," berichtet Vogelsgesang. "Ein Schelm ist, wer Zusammenhänge mit der Bürgerversammlung am morgigen Dienstag vermutet," fügt der Fraktionssprecher der CSU an. Schließlich gingen in den vergangenen Wochen unzählige Bürgerbeschwerden beim Bezirksausschuss ein und es war mit deutlichen Protesten zu rechnen.

18. März 2013, Frieder Vogelsgesang


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